Was ist die 2-Minuten-Regel?

Die 2-Minuten-Regel stammt aus David Allens Getting-Things-Done-Methodik und ist verblüffend einfach: Wenn eine Aufgabe weniger als 2 Minuten dauert, erledige sie sofort.

Warum funktioniert diese Regel?

Die Regel nutzt zwei psychologische Effekte:

  • Reduzierung mentaler Last: Jede unerledigte Aufgabe belastet unser Arbeitsgedächtnis. Das sofortige Erledigen befreit uns.
  • Überwindung der Aufschieberitis: Der Gedanke "Das dauert ja nur 2 Minuten" macht den Einstieg leichter als "Das muss ich heute noch machen".

Praktische Beispiele

Aufgaben, die perfekt für die 2-Minuten-Regel sind:

  • Kurze E-Mails beantworten
  • Dateien ablegen oder umbenennen
  • Kurze Rückfragen klären
  • Meeting-Notizen verteilen
  • Kleine Bugs im Code fixen
  • Zeiterfassung nachtragen
  • Jira-Tickets aktualisieren

Die erweiterte 2-Minuten-Regel

Auch bei grösseren Aufgaben kann die Regel helfen: Investiere 2 Minuten, um zu starten.

Oft ist der Anfang das Schwerste. Sagen Sie sich: "Ich arbeite nur 2 Minuten daran." Meist stellen Sie fest, dass Sie im Flow bleiben und weitermachen.

Beispiel: Präsentation vorbereiten

  • 2 Minuten: Dokument öffnen, Titel eingeben
  • Effekt: Sie sind im Dokument und machen wahrscheinlich weiter

Grenzen der Regel

Nicht alles sollte sofort erledigt werden:

  • Deep Work Phasen: Während konzentrierter Arbeit nicht unterbrechen lassen
  • Strategische Arbeit: Wichtige Aufgaben nicht durch Kleinkram verdrängen
  • Dringend vs. Wichtig: Die Eisenhower-Matrix beachten

Integration in den Workflow

Morgenroutine: Starten Sie den Tag mit der 2-Minuten-Regel. Arbeiten Sie 15-30 Minuten Ihre kleine Aufgaben ab. Das gibt Schwung für den Tag.

E-Mail-Bearbeitung: Beim ersten Lesen entscheiden: Sofort beantworten (unter 2 Min) oder als Aufgabe markieren.

Meeting-Nachbereitung: Nutzen Sie die 2 Minuten direkt nach dem Meeting für Quick Wins.

Kombination mit Zeiterfassung

Tools wie Zauberplan machen es leicht, auch diese Mikro-Aufgaben zu erfassen:

  • Quick Timer für 2-Minuten-Aufgaben
  • Kategorien für wiederkehrende Mini-Tasks
  • Rückblick am Ende des Tages: Wie viel Zeit ging für Kleinkram drauf?

Die Gefahr der Ablenkung

Achtung: Die 2-Minuten-Regel kann zum Ablenkungsmanöver werden. Achten Sie darauf:

  • Wichtige Aufgaben haben Priorität
  • Geblockte Deep-Work-Zeit ist heilig
  • 2-Minuten-Aufgaben in dafür vorgesehenen Zeitfenstern erledigen

Fazit

Die 2-Minuten-Regel ist ein mächtiges Werkzeug gegen Aufschieberitis und für einen aufgeräumten Arbeitsalltag. Kombiniert mit guter Zeiterfassung und klaren Prioritäten steigert sie die Produktivität nachhaltig. Probieren Sie es aus - es dauert ja nur 2 Minuten!